Bildung und Familie
Lernen und Fördern in Herten – eine Chance für die Stadt und ihre Bürger
Wenn „vor Ort“ da ist, wo Lebenswege beginnen, bekommt das Sich-zu-Hause-Fühlen eine besondere Bedeutung: Städte und Gemeinden sind Heimat und Lebensmittelpunkt für Familien.
Gerade für Kinder und Jugendliche sind die Bildungschancen vor Ort entscheidend.
Sie brauchen ein Umfeld, das ihre spezifischen Bedürfnisse und Begabungen erkennt und berücksichtigt. Kindern und Jugendlichen wollen wir individuelle Chancen bieten, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und unabhängig von Herkunft, Elternhaus und Wohnanschrift den sozialen Aufstieg zu schaffen, den sie erreichen wollen. Passgenaue Angebote und Entwicklungsmöglichkeiten wirken sich dabei nicht nur positiv auf die Kinder und Jugendlichen, sondern auf die Lebensqualität der Familien insgesamt aus.
Für uns Freie Demokraten haben deswegen Investitionen in Bildung Priorität.
Wir wissen, dass junge Menschen eine eigene, besondere und auch für die „Erwachsenen-Welt“ bereichernde Sicht auf ihre Stadt oder Gemeinde haben. Diese Sicht vertreten sie selbst am besten – wir wollen deshalb Kinder und Jugendliche in politische Beratungsprozesse, zum Beispiel durch Jugendräte oder Jugendparlamente, einbinden und ihnen die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe geben. Bildung beginnt bei den Kleinsten und die Qualität muss das auch tun, damit jedes Kind die faire Chance hat, seinen eigenen Weg zu gehen. Mit dem „Pakt für Kinder und Familien“ und der Novelle des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) investiert die schwarz-gelbe Landesregierung wie versprochen stark in die frühkindliche Bildung. Ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 stehen zusätzliche jährliche Mittel in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro bereit, was sich auch für die Familien in Herten positiv auswirken wird.
Jedes Kind hat ein Recht auf bestmögliche Förderung von Anfang an.
Die Stärkung der frühkindlichen Bildung, sowohl in den Kindertageseinrichtungen als auch der Kindertagespflege, hat deshalb größte Wichtigkeit.
Wir wollen allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen und räumlichen Herkunft bestmögliche Bedingungen bieten sich zu entwickeln.
Jedes Kind verdient es, durch eine unterstützende, anregende und motivierende Umgebung wachsen zu können und damit ein Leben mit allen Chancen zu bekommen.
Wir wollen jedem Kind die Möglichkeit geben, sich entsprechend seiner Begabungen und Talente zu entfalten. Jedes Kind ist anders und braucht eine individuelle Förderung.
Entsprechende Möglichkeiten müssen sich auch an den Schulen Hertens wiederfinden. Hertens durchaus vielfältige Schullandschaft mit den unterschiedlichen Schulformen – ob privat oder staatlich – muss dabei eine möglichst hohe Durchlässigkeit gewähren, so dass jede Schülerin und jeder Schüler an dem für sie bestmöglichen individuellen Förderort in Herten unterrichtet und gefördert werden kann. Hierzu benötigen die Schulen die Unterstützung der Stadt Herten. Diese sollte sich nicht nur im Rahmen der Pflichtaufgaben des Schulträgers bewegen. Die Schulen benötigen darüberhinausgehende verlässliche und nachhaltige Unterstützung des Schulträgers z.B. bei der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auch muss den Schulen von Seiten des Schulträgers die notwendige Gestaltungsfreiheit eingeräumt werden, um an den jeweiligen Standorten agil handeln zu können. Der Schulträger Herten muss sich seiner Rolle und Aufgabe bewusst sein, die er in der Verantwortungsgemeinschaft aller Beteiligten zum Wohle der Schülerinnen und Schüler wahrzunehmen hat. Das Schulangebot Hertens ist bunt und soll es auch bleiben. Jede Schulform hat ihre Berechtigung und jede Schule benötigt unser aller Unterstützung, damit jedes Kind den bestmöglichen Weg für eine gute individuelle Förderung und den eigenen Aufstieg finden kann. Ausdrücklich gehören für uns dazu auch der Erhalt der Förderschulen. Beste Bildung kann des Weiteren nur gelingen, wenn den Schülerinnen und Schülern nicht im wahrsten Sinne des Wortes die Decke auf den Kopf fällt.
Wir wollen deswegen die Sanierung und Modernisierung von Schulgebäuden konsequent weiter vorantreiben und so ein modernes Lernumfeld schaffen.
Zustand, Architektur und Ausstattung des Lernraumes, wofür allein der Schulträger „Stadt Herten“ zuständig ist, wirken sich wissenschaftlich erwiesen unmittelbar positiv auf die Lernleistung und das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler aus. In die Schulen gehört dann neben dem ABC auch WLAN. Das ist die Voraussetzung, damit Bildung in der digitalen Welt ankommen kann und Schülerinnen und Schüler gut auf die Zukunft vorbereitet sind. Die Freien Demokraten wollen die Digitalisierung der Bildung vorantreiben und dazu die Mittel des Digitalpaktes zügig und zielgerichtet verwenden. Auch weitere Fördermöglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, um die Digitalisierung an den Schulen schnellstmöglich umzusetzen. Hierbei liegt es in der Verantwortung des Schulträgers, ob und wie viele dieser Mittel abgerufen und vor Ort in Herten investiert werden.
Bei der schulischen Inklusion setzen wir auf Qualität.
Wir begrüßen deswegen das Umsteuern der Landesregierung unter Federführung der Freien Demokraten bei der Umsetzung der Inklusion, sodass Qualität vor Tempo gilt. Denn nur das wird Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht. Schulen brauchen eine angemessene personelle Ausstattung, damit Inklusion gelingt. Schulen im gemeinsamen Lernen sind auf das Fachwissen und die Erfahrung von Sonderpädagoginnen und -pädagogen angewiesen, müssen aber auch Konzepte entwickeln, die von allen Beteiligten getragen werden und an deren Umsetzung jedes Mitglied der Schulgemeinde in seinem jeweiligen Verantwortungsbereich auch aktiv beteiligt ist. Auch hierbei kann der Schulträger „Stadt Herten“ die Schulen unterstützen. Die Freien Demokraten in Herten setzen sich darüber hinaus dafür ein, dass Schulen an Standorten mit besonderen Herausforderungen insgesamt gestärkt werden. Wir begrüßen, dass deutlich mehr Lehrerstellen nach Kreissozialindex verteilt werden und es perspektivisch einen schulscharfen Sozialindex geben soll. Denn auf dem Weg zu mehr Chancengerechtigkeit ist es ein wichtiger Schritt, dass wir besondere Bedarfe auch besonders berücksichtigen, also Schulen mit besonderen Herausforderungen auch mehr Unterstützung bekommen. Bei der Betreuung von Grundschülern im Rahmen der Offenen Ganztagsschule (OGS) setzen wir auf die Entscheidungsfreiheit der Eltern. Deshalb begrüßen wir die durch die aktuelle Landesregierung gestärkte Flexibilität, mit der Eltern nun die Möglichkeit haben, ihre Kinder an einem regelmäßigen, festen Termin oder aufgrund besonderer Anlässe von der Ganztagsbetreuung freistellen zu lassen. So bleibt Freiraum für die Interessen der Kinder und Entscheidungen in der Familie.
Wir setzen uns außerdem für einen weiteren Ausbau der Ganztagsplätze ein, ein Thema für das wir uns besonders auch in Herten einsetzen. Wir begrüßen es, dass Schulsozialarbeiter Eltern und Kinder zukünftig auch dabei unterstützen können, die Fördermöglichkeiten des Bildungs- und Teilhabepakets auch tatsächlich zu nutzen. Konkret heißt das, dass durch die Beratung und Unterstützung von Schulsozialarbeitern die finanziellen Förderungsmöglichkeiten, beispielsweise für den Mitgliedsbeitrag in einem Sportverein oder der Musikschule, auch genutzt werden sollen. Die Freien Demokraten setzen sich zudem dafür ein, die Angebote der Jugendhilfe besser mit der Schulsozialarbeit und den Sozialarbeiterstellen an den Schulen zu vernetzen. Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendlichen Ansprechpartner haben, an die sie sich mit Sorgen und Fragen wenden können und die bei Konfliktsituationen helfen. Nur mit vollem Magen lässt sich auch gut lernen. Die Freien Demokraten in Herten setzen sich dafür ein , dass der Schulträger aus Bundes ,-und Landesmitteln so ausgestattet werden, dass alle Kinder das Essen in Betreuungseinrichtungen gratis erhalten können.
Die Freien Demokraten begrüßen die beschlossene regelmäßige Erhöhung der finanziellen Mittel für die Kinder- und Jugendförderung durch die aktuelle Landesregierung. Wir setzen uns dafür ein, die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten zur stärkeren Förderung von Kindern und Jugendlichen auch vor Ort zu nutzen. Außerdem sollen die bürokratischen Pflichten in den kommunalen Kinder- und Jugendförderplänen abgebaut werden. Im Mittelpunkt müssen Chancen für Kinder stehen – und nicht Formulare. Das Thema Bildung betrifft nicht nur Kinder und Jugendliche. Wir setzen uns dafür ein, ein attraktives und hochwertiges Fort- und Weiterbildungsangebot für Erwachsene, unter anderem in der Volkshochschule, zu ermöglichen. Große Pläne erfordern immer auch das entsprechende finanzielle Engagement einer Kommune. Hier muss vernünftig priorisiert, koordiniert und kalkuliert werden. Nur dann stehen Mittel für die großen Pläne zur Verfügung. Für uns Freie Demokraten ist verantwortungsvolles Haushalten auch eine Verpflichtung der Generationengerechtigkeit.
Investieren wollen wir da, wo es in die Zukunft dieser Stadt gerichtet ist.